Etwa 17% der schwangeren Frauen in Deutschland sind Rhesus-D-negativ (RhD-negativ). Davon tragen ca. 60 % einen RhD-positiven Fetus aus, was eine Immunreaktion bei der RhD-negativen Schwangeren auslösen und eine Rhesusunverträglichkeit beim Kind hervorrufen kann. Bisher erhielten alle RhD-negativen Schwangeren in der 28.-30. Schwangerschaftswoche eine Anti-D-Prophylaxe um eine Immunreaktion zu verhindern.
Die pränatale Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors hilft diejenigen Frauen zu identifizieren, die auf eine antepartale Anti-D-Prophylaxe verzichten können, weil sowohl sie selbst als auch ihr Fetus RhD-negativ sind.
Die Vorteile von NIPT-RhD im Überblick
Obgleich der NIPT ab der zwölften Schwangerschaftswoche möglich ist, empfehlen wir für eine hohe diagnostische Sicherheit eine Testung ab der 18. SSW.Rund 40 % der RhD-negativen Frauen können sich eine antepartale Anti-D-Prophylaxe gezielt ersparen.
Probenmaterial und Versand
1 große EDTA-Monovette (9-10 ml), beschriftet mit Name, Vorname, Geburtsdatum Transport bei Raumtemperatur über unseren Fahrdienst, Einsendungen sind aufgrund der Probenstabilität nur von Montag bis Donnerstag bis 16 Uhr Laboreingang möglich.
Laufzeit und Befund
Die Bestimmung erfolgt in unserem Partnerlabor Bioscientia Labor Ingelheim. Für Rückfragen erreichen Sie dieses unter der Tel: (06132) 781 411.Nach wenigen Tagen erhalten Sie von dort einen ärztlich validierten Befund zusammen mit dem Mutterpass-Etikett.
So fordern Sie bei uns an
Muster 10 plus Einwilligungserklärung der Schwangeren. Bitte achten Sie auf die vollständige Datenangabe auf beiden Formularen. Unsere Einwilligungserklärung gemäß GenDG erhalten Sie über unseren Materialversand.
Gut zu wissen
NIPT-RhD für RhD-negative Schwangere ist seit Ende 2020 Bestandteil der Mutterschafts-Richtlinien. Die Kosten werden bei Einlings-Schwangerschaften ab dem 1. Juli durch die GKV übernommen. Die Labor-Untersuchung belastet nicht Ihren praxisspezifischen Fallwert. Für Privatpatientinnen betragen die Kosten gemäß GOÄ 154,18 €. Der Test erfordert die vorherige genetische Beratung durch eine Person mit entsprechender Qualifikation („fachgebundene genetische Beratung“, 72-Std.-Curriculum). Die genetische Beratung wird im EBM nach GOP 01788 mit 9,34 € vergütet (maximal zweimal pro Schwangerschaft abrechenbar).
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!
Ihre Ansprechpartnerinnen
Dr. Franziska Stellmer, Tel.: (040) 53805-853
Dr. Julia Wilhelm, Tel.: (040) 53805-691
Möchten Sie Ihre Patientinnen über das Thema informieren? Bestellen Sie bei uns über den passenden Info-Flyer für Patientinnen